Donnerstag, 17. Dezember 2009

Finale Verbalattacke





Da dachte ich, in Deutschland endlich Ruhe vor meinem brabbelnden, nervigen, kleinen, schlampigen Problem zu haben.

Ich habe mich geirrt.
Wie ich erfahren musste, gab es nach meiner Abreise SO RICHITG Stress.
Dornröschen hat uns ihre Mutter auf den Hals gehetzt.
Die muss wohl so richtig ausgetickt sein.
Schreiend und Anna wild im Gesicht rumfuchtelnd wurden folgende Behauptungen aufgestellt.

1. Wir seien Schlampen und messy.
2. Wir haben ihre Tochter ignoriert und wären gemein zu ihr gewesen.
3. Wir haben Dorndöfchen kein Platz im Bad oder Kühlschrank gelassen.
4. Wir haben immer viel zu viel Party gemacht.
5. Ich habe Trottelchen gezwungen den Müll um 2h Nachts rauszubringen.
6. Wir hätten mehr mit ihr unternehmen sollen.
7. Wir lassen unseren kleinen Glühbirne ja gaaar nichts da.

Auf Gegenargumente von Anna kamen dann diese Aussagen wie:
1. Ja Dornröschen sei eben faul.
2. 18 Stunden Schlaf seien jawohl übertrieben.

Bei der ganzen Brüllerei und Keifferei hat unser kleiner Problemfall anscheinend keinen Mucks gemacht. Da hört man doch auch die Murmeln in den Köpfen kreisen!!!
Aber es hätte uns klar sein müssen. Irgendwoher muss Dornröschen ja diese Gene her haben.

Wie schön, wenn man mit 22 immer noch von Mami gerettet wird, gegen die bööösen, böööösen Austauschstudenten. Die wird sich wundern, wenn ihr liebes Töchterchen mit richtigen Studenten zusammen wohnt. Sofern die nicht eine Kopfbehinderung haben, dürfte das recht amüsant werden für das sensible, kleine Ding.

Ich habe dem eigentlich nichts mehr zu sagen, außer, dass ich sooo gerne dabei gewesen wäre.
Haaach, warum ward mir dies nur so vergönnt?
Die nachstehenden Bilder dokumentieren dann mal die wirklichen Geschehnisse.

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Reise



2 Tage
4 Flugzeuge
2 Flüge pro Tag
2x ein und auschecken
2x umsteigen

Kansas City - Charlotte - New York - Washington - Frankfurt

Und jedes mal habe ich Glück gehabt.
Am ersten Tag habe ich beide Male einen Fensterplatz gehabt und einen Fettsitz.
Sprich, da gab es zwischen zwei Plätzen keine Armlehne.
Mein Hintern wie auch Arme haben sich mächtig gefreut.
Beide Male keine schreienden, kreischenden Kinder.
Angekommen in New York wurde ich von einem irren Taxifahrer hupend durch den Verkehr chauffiert. Angekommen im Hotel hatte ich den Luxus, die erste Nacht seit vielen wieder mehr als 8 Stunden zu schlafen.

Von Ny nach Washington neben einem netten Geschäftsmann gesessen, der freundlich genug war, einen nicht zu ignorieren, mich aber auch nach ein bisschen small talk in Ruhe gelassen hat.
Endlich, endlich der Flieger nach Frankfurt.
International, also mit erheblich mehr Passagieren und erheblich mehr Handgepäck.
Im Warteraum viel mir gleich der Klischee Deutsche Bayer auf, der mit Tiroler Hut und Lederhose auf seinen Flug wartete.
Nach so langer Zeit wieder fremde Deutsche zu treffen, war irgendwie schön.
Im Flugzeug selbst wurde dann, äußerst passend mit dem Radetzky Marsch unterlegt, panisch Handgepäck hin und her geschoben, umgeräumt, erste Feindschaften geschlossen und letzten Endes alles sicher verstaut.
Platz C verhieß nichts Gutes, als ich in den Flieger gestiegen bin.
Aber, wie schon in den Flügen zuvor.
Ich hatte Glück.
Platz C entpuppte sich als Gangplatz, nahe den Waschräumen und neben einem netten amerikanischen, in Berlin studierenden Studenten.
8 Stunden Flug sind da mit ein bisschen nettem Geplauder und dem Versuch zu schlafen recht schnell um.

Bin jetzt jedenfalls Flugprofi.
Ich bin noch nie in meinem Leben so viel geflogen, wie an diesen zwei Tagen.
Fliegen finde ich zwar nach wie vor als sterbenslangweilig, aber sofern ein paar Turbulenzen und Luftlöcher da sind, ist das Ganze auch für 8 Stunden erträglich.
Kurz vor Frankfurt schoss mir auf einmal der Gedanke in den Kopf, dass sich nachdem alles so glatt verlaufen war, ich doch bitte nicht so kurz vor meinem Ziel mit abstürzen würde.
Wie dämlich wäre das denn gewesen? Hätte ich ganze 7 Stunden umsonst gesessen.
Das ist ja fast schlimmer, als während einer Schönheits Op zu sterben.

Deutschland, ich liebe dich.

Abschied

Ja, es war soweit.
Sonntag war mein letzter Tag.
Es fühlte sich komisch an, irgendwie kann man nach 4 Monaten nicht so einfach einen Schlussstrich ziehen.
Es gibt kein wirkliches Zurück, als ich damals hier losgeflogen bin, hat der Alltag in Deutschland auf mich gewartet. KU wartet nicht auf mich.
Es gibt kein Zurück in die Jayhawker Towers.
Aber wiederkommen werde ich bestimmt.

Zu unserem Abschied gesellten sich wirklich einige Leute.
Wir waren ein nettes Grüppchen von ca 8 Leuten und Nikki war zum Glück auch übers Wochenende nach Hause getuckert.
Zwischenzeitlich habe ich noch versucht, ein kleines Nickerchen zu halten, nachdem ich in der Nacht zuvor nur 3 Stunden geschlafen hatte.

Der Abschied fiel mir so schwer.
Raus aus dem Tower, ein letztes mal den Fahrstuhl nehmen und wie immer auf den falschen Knopf drücken.
Alexa war so lieb mich mitten in der nacht um 4:40h zu fahren.
Lisa und Anna sind mitgekommen.
Haben den Abschied am Flughafen selbst so kurz es geht gehalten und trotzdem sind bei mir nach der Sicherheitskontrolle die Tränen gekullert.
Immer diese zwiebelhaltige Luft auf den Flughäfen!

An meine 3 Mädels.
Es war mir eine große Freude und Ehre mit euch zu reisen und die Zeit zu verbringen.

For Mike.
Thank you for everything!
You will ever have a place in my heart and a place to sleep in my house.

Samstag, 12. Dezember 2009

Princess and the frog


Abschieds Kino.
The princess and the frog.
Ich kann ihn nur empfehlen!!!
Erste schwarze Prinzessin und erster grüner Prinz.
Sooo toll.
Zu dritt saßen wir im Kino und haben gelacht und geweint.
Ok. Letzteres vielleicht nur ich.
Auch nicht viel...eigentlich...
Für den Fall, dass jemand einen Frosch mit einer Krone drauf findet - Jasmin geben!

Freitag, 11. Dezember 2009

400 Radiergummis



So, es ist soweit.
Die Abreise ist so nah, dass ich auf dem Campus schon überall imaginäre Stewardessen sehe.

Wohl oder übel, musste ich mich auch mit dem Thema "wie bekomme ich 4 Monate shopping Wahn in einen Koffer" befassen.
Schritt 1 war das Paket, dass ich vor einer Woche losgeschickt habe.

Schritt 2 sind meine Koffer, die vollgestopft mit Geschenken und Radiergummiaufsätzen sind.
Habe in den letzten Wochen ungefähr 12 Pakete Radiergummis gekauft.
1$, 40 Stück. Wer jetzt rechnen kann, ist im Vorteil und kann sich denken, wie es in meinem Koffer aussieht.

Das die alle für den eigenen Verbrauch sind, glaubt mir am Zoll doch eh keiner.

Bei meinem Glück denken die Pistolenmänner schon bei der Ausreise aus den USA, dass es sich um gepresstes, buntes Kokain handelt und erschießen mich sofort vorsorglich.
Allgemein, sollte ich besser nicht vom Zoll aufgehalten werden, meinen Koffer krieg ich nach einmal aufmachen so einfach nicht mehr zu. Da sind mir schon beim ersten mal aufmachen, ungefähr 20 Radiergummis, 3 Schmuckdöschen und Nagellack entgegengefallen.
Außerdem geht es niemanden etwas an, wo ich überall meine Radiergummis reingepackt habe!!!

Dienstag, 8. Dezember 2009

Tod eines Prinzesschens

Ok.
Jetzt ist Schluss.
Der Kragen ist voll.
Das Maß auch.
Schluss, aus, nun wirds gemein.

Ab morgen dem 8. Dezember 2009 wird Dornröschen ignoriert.
Die kleine Schlafpastille hat mich ignoriert.
Sie sollte nur, nachdem sie den Müll vollgestopft hatte, den Beutel verschließen und neben den Mülleimer stellen. 2x nachgefragt und nett drum gebeten. Am Ende hat sie sich tot gestellt und ins Bett gelegt.
Nun ist Schluss.
Ich bin 24, ich lass mir nicht von einer 12 jährigen ignorieren.
Ab morgen gibt es kein Dornröschen mehr.
Prinz ist gekommen, fand Dornröschen blöd und hat sie liegengelassen.
Tja, so kanns gehen.

Montag, 7. Dezember 2009

Gingerbreadcastle



Ice, Ice baby






Jeder, der mich gut kennt, kennt auch mein enormes Potential, mich bei der kleinsten sportlichen Betätigung zu verletzen oder andere dabei fast umzubringen.


Dennoch. Ich war Schlittschuhfahren!
Das letzte mal war ich Schlittschuhfahren, als das Happy Meal noch Junior Tüte hieß oder Twix noch Raider. Jedenfalls laaaange her.
Das Ganze war eine Veranstaltung der ISA, einer kleinen studentischen Verbindung, die sich um verwahlloste Austauschstudenten kümmert.
Sind dann also mit ca 25 Mann nach Kansas City gefahren.
Nach 9 Dollar Eintritt und einem Paar brauner, alter Schlittschuhe zu meinen Füßen, habe ich mich dann also frohen Mutes auf das Eis bewegt. Hatte mich irgendwie als Eisprinzessin abgespeichert.
Dachte, ich hätt das mal besser gekonnt.

Konnte ich nicht!
"Waaaahh, warum ist das hier so scheiße glatt???"
"uiuiuiui.uiii...ui...ui...ich FALLE! Ne doch nicht...ui...ui.uiiiiuiuiuii..."
"Waaaaahhh! Man nehme das Kind aus meiner Bahn!!!"

"Oh oh ooooh ohohohohoooo...kalt-glatt-kalt-glatt-AUA-glatt-kalt"
"Ich kann das, ich kann das ich kann das, ich kann das ich kann das, ich..."
"MIKEEEE, Jasmin festhalten! SCHNELL!!!"

Habe dann doch einen erstaunlichen progress gemacht.

Von "uh-ah-ih-oh" zu "Aus dem Weg, ihr Pfeiffen!" in 2 Stunden.
Meine Füße waren danach klinisch tot.
Nur um hier mal zu erwähnen, ICH war bei weitem nicht das Rutschigste auf der gesamten Eisbahn. Chinesen. Mexikaner, Amerikaner und Inder, die sind alle rumgerobbt und rumgefallen.
Besonders ins Auge ist mir ein Mädchen aufgefallen, die sich, völlig talentfrei, mit der einen Hand an ihren Freund festkrallte und mit der anderen an ihre Louis Vuitton Tasche.

Danach ging es zu Essen in irgend ein Restaurant.
Mike erzählte irgendwas von "siehst du da hinten die Kochstelle? Du holst dir am Buffet was zu essen und die braten es für dich".
Hatte nach "siehst du" nicht mehr viel mitbekommen, da, just in dem Moment, der Blick frei auf eine riesen Platte voll mit Törtchen wurde.

Ich und Neubekannte Letizia sind dann mal gleich zum Buffet gerannt und dachten, wir würden uns erst mal nen Salat holen. Hatten uns schon gewundert, warum die Amis sich kalte Kartoffeln in den Salat machen. Aaaaber gut. Als ich Mike nach dem Dressing fragte, merkte ich dann den Fehler. Aber, kreativ wie ich bin, hab ich einfach die Nudeln drauf gemacht und nen gebratenen Salat mit Nudeln gegessen.

Am Ende des Abends gab es dann noch einen Platten um den sich ca 15 Leute scharten, wie sonst nur um einen Autounfall oder eine offene Fleischwunde.

Samstag, 5. Dezember 2009

Gangstas Paradise



Alle zwei Wochen zieht es Dornröschen zurück in den heimatlichen Turm.

Gegen Sonntag Abend wird sie dann immer von mindestens Mama, manchmal auch mit der ganzen Familie wieder heim gebracht.
So war das bisher immer.
Ja, so WAR das.
Letzten Sonntag kam sie nicht heim.


Wie der Hase vor der Schlange sind Anna, Lisa und ich panisch in Anna und Lisas Zimmer gestürmt, als wir auf dem Flur Schritte vernommen haben.
Ehrlicherweise müssen Anna und ich zugeben, hätten wir Lisa (behindert wegen verletztem Bein) auch eiskalt alleine da sitzen lassen. Im Krieg und bei Gefahr in Verzug durch Dornröschens Familie, ist sich einfach jeder selbst der Nächste. Laptop panisch aufgeklapt, aufs Bett geworfen und vorgegeben nen Film zu gucken.
Warten.
Warten..
Warten...
Fehlalarm.

Dornröschen kam nicht nach Hause. Dafür kam sie am Montag. Mit zwei Typen. Wir dachten wir sehen nicht richitg. Und ich dachte, ich müsste vor lauter unterdrücktem Lachen platzen.

Aufgedonnert wie eine Bretzel zu Weihnachten, mit Mega Tolle auf den Haaren stolzierte Dornröschen ins Zimmer. Passend zu ihrem Zimmer Interior in pink gekleidet. Und auf einmal war sie viel zu cool für uns.
SHOWTIME.
Die Jungs wurden im Wohnzimmer abgestellt. Totale Volltrottel. Es wurde gegluckst und gekichert. Ich hab die ganze Zeit nur versucht mir unsere Einrichtung einzuprägen, falls nachher die Hälfte fehlen sollte. Wo die sich hinsetzen, fehlt später aber auch der Stuhl.

Nach 10min waren die Typen mitsamt Pinky weg.
Nette Show.

45 pounds




Ok.

Ich muss den Tatsachen ins Auge blicken.
Es ist bald soweit.
Noch knapp eine Woche.
Dann reise ich ab.

Jetzt muss ich mich dann doch langsam mal mit Koffer packen, ausmisten und weinen beschäftigen.


Den Anfang hat mein Paket gemacht, dass ich nach Deutschland vorschicke.
Wer sich daran erinnern kann, dass sich mein erstes Paket derweil noch in Timbuktu am Strand sonnt, kann sich denken, dass ich immer noch leicht traumatisiert bin.

Also hab ich die letzten Wochen damit verbracht mir darüber klar zu werden, welche Kleidung im Schlimmsten Fall zu der Kleidung, die sich noch in Timbuktu befindet, passt.

Jetzt wurde also alles schonmal vorgruppiert.

Nr. 3 ist die Kleidung, die zu verschmerzen ist, wenn sie in Timbuktu landet.
Nr. 2 sind die Sachen, die (insbesondere Weihnachtsgeschenke) pünktlich in Deutschland zu Weihnachten da sein sollten, die kommen also in die Koffer.
N.1 Meine kleinen Lieblingsseelenbegleiter. Sie kommen mit ins Handgepäck und sollen nur im Fall eines Flugzeugabsturzes von mir getrennt werden.

Tjaaa, jedenfalls habe ich recht schnell gemerkt, dass mein Paket irgendwie doch zu klein war...oder meine Sachen zu viel? Das bisschen...ich meine, die runden Cola Flaschen müssen mit!!! Habe mich dann shweren Herzens von den Mädels bequatschen lassen zumindest den Inhalt auszuschütten...grmml.... Jedenfalls habe ich nach 2 Stunden alles so gequetscht, zerschnitten und abgerissen, dass alles in die Kiste gepasst hat. 45 Pfund, ein ganzer Koffer voll sozusagen..ich dachte, ich hätt nicht soo viel eingekauft... ist allerdings eine Erklärung wo mein ganzes Geld hin ist...

Ein Fall für den sassy detective!

Jedenfalls befinden sich jetzt Socken, Sommerbekleidung, Weihnachtskugeln, Arielle Backform und Co auf dem Weg nach good old Germany. Ich hoffe auf ein Wiedersehen.

Ps. Ich liege immer noch unter den 48 Pfund von Lisa HA!


Schaumparty Teil 2

Ein Geschirrspüler.
Ein biiiiisschen Spülmittel.
Ein Dornröschen.

Verhängnisvolle Kombination.
Ja, ich weiss, ich hab das schonmal geschrieben.
Ja, ich weiss, das wissen alle schon.
Ja, ich weiss, es ist blöd, zweimal über das gleiche Ereignis zu schreiben.

TU ICH JA GAR NICHT!!!

Nachdem Dornröschen mal wieder lautstark und singend in der Küche zu werke war, um dort zu "kochen", hörte ich auf einmal Anna rufen.
"JASMIN! Unser Geschirrspüler läuft aus!"
Ich also in Socken flugs in die Küche und wäre, wie das Wort flugs schon sagt, beinahe den Restweg von Geschirrspüler bis zum Mülleimer geflogen. Slideshow sage ich da nur.
Seifenschaum auf dem Boden.
Boden nass.
Wir brauchten nichts zu sagen, wir wussten wer es war.
Anna meinte nur noch zu mir "aber schrei sie nicht an".
Bin dann wie eine Dampflokomotive ins Zimmer rein und hab nur noch mit dem Finger richtung Geschirrspüler gezeigt und irgendwas von "Da. Wasser. Auf Boden. Wegmachen. Schnell. Sonst tot." gesagt (nagut, das tot hab ich rausgelassen).
Auf die Frage warum zur Hölle sie da nochmal Spülmittel reingemacht hat, kam ein "jaaa ich dachte, dann wir es damit n bisschen sauberer, dachte ich".
Ich hab nur noch ein "Was? Das Geschirr oder der Boden?" gebrummelt.

Fazit: Dumm bleibt Dumm.